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Channel: Lesetipps – Lilos Reisen

Xmas: Bücher zum Reisen und Träumen

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Nicht jeder wagt sich auf abenteuerliche Reisen, und doch finden wir es spannend, was andere erleben. Bücher laden dazu ein, solche Reise-Abenteuer im Kopf nachzuvollziehen, während man ganz bequem auf der heimischen Couch sitzt. Doch Bücher sind auch Reise-Verführer. Sie machen Lust darauf, den Alltag hinter sich zu lassen und einzutauchen in eine ganz andere Welt. Wir haben aus dem Bücherberg, der zur Buchmesse erschienen ist, besonders schöne oder interessante Bücher herausgesucht, die sich auch unterm Christbaum gut machen. Schließlich ist Xmas auch die Zeit für Geschenke.

Für Romantiker

81tfitgbm7lDer Wald ist ein Sehnsuchtsort vor allem für die Deutschen. Andreas Kieling und Kilian Schönberger bedienen mit dem National-Geographic-Bildband diesen Mythos. Die großformatigen Aufnahmen zeigen den Wald im Zwielicht, im Nebel, umhüllt von Sonnenstrahlen und unterm Sternenhimmel – eine märchenhafte Anderswelt. Sie entführen in Bergwälder und dahin, wo Luchs und Wildkatze zu Hause sind. Sie konfrontieren die Betrachter mit den Bewohnern der Wälder und lassen ihn teilhaben am Wunder der Natur.  Zitate großer Dichter wie Kafka, Stifter oder Hölderlin stimmen auf die Bilder ein, Andreas Kieling steuert eigene Erlebnisse bei und schreibt am Schluss über seinen Lieblingsbaum, eine knorrige alte Eiche.
Info: Andreas Kieling/Kilian Schönberger: Sehnsucht Wald – Geheimnisvolle Lebensräume in Deutschland, National Geographic, 239 S., 49,99 Euro

Für Genießer

61svbpzrklDie indische Küche hat unsere Städte erobert wie Bollywood die Herzen der Filmfans. Und wer jemals in Indien war, weiß um den sinnenfrohen Zauber der indischen Rezepte. Mit dem opulenten Band „Bollyfood“ kann man jetzt den Geheimnissen des indischen Currys auf den Grund gehen und die Feinheiten der vegetarischen Küche kennenlernen, und man erfährt endlich, was sich unter „Hähnchen Vindaloo“ verbirgt und wie man Ghee herstellt. Beim genauen Hinschauen wird klar, dass die Rezepte gar nicht so schwer nachzukochen sind, wenn man denn die richtigen Zutaten hat. Aber auch für alle, die nicht gleich zum Kochlöffel greifen wollen, ist das Buch ein Augenschmaus. Denn „Bollyfood“ ist nicht nur ein Name. Dieses Buch kommt so prächtig und farbenfroh daher wie die Filme aus der indischen Traumfabrik. Und die eingestreuten Fotos von indischem Alltag und indischer Kultur machen Lust darauf, das Ursprungsland der 100 Köstlichkeiten selbst zu erleben.
Info: Jean-Francois Mallet. Bollyfood – Die besten Rezepte der indischen Küche, Gräfe und Unzer,  416 S. , 39,90 Euro

Für Nostalgiker

werner_pawlok_01_2595_cd817aebfff13a1dbcddfdc852e77f67Der Kuba-Boom hält an.  Womöglich hat der Tod von Fidel Castro ihn noch beflügelt. Viele möchten die Insel noch sehen, ehe eine Amerikanisierung die Unterschiede verwischt. Wobei sie die morbide Dekadenz der alten Paläste, die verblassende Schönheit der pastellfarbenen Oldtimer ebenso anzieht wie Son und Salsa. Was sie erleben möchten, ist das alte Kuba, jene pittoreske Utopie, die in Auflösung begriffen ist. Diese Auflösung hat der Fotograf Werner Pawlok auf seinen hinreißenden Hochglanz-Fotos eingefangen. Drei Mal war er zwischen 2004 und 2015 auf Kuba – auf Spurensuche nach dem legendären Charme der Insel. Entstanden ist ein kolossaler Prachtband, der die Schönheit des Verfalls dokumentiert und der Vergänglichkeit des Schönen ein Denkmal setzt – ein melancholischer Abgesang auf eine dem Untergang geweihte Welt.
Info: Werner Pawlok. Kuba expired, Frederking & Thaler,320 S., 98 Euro

Für Bergfreunde
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Wir Europäer hätten die Berge profan gemacht, sagt der wohl berühmteste Bergsteiger und Grenzgänger unserer Zeit, Reinhold Messner. Deshalb hat er auch bei diesem Buch mitgewirkt, das die Berge wieder entrückt, indem es sie aus einem nicht-menschlichen Blickwinkel zeigt. Auf der Basis von Satellitenaufnahmen aus mehreren hundert Kilometern Höhe entstanden am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt digitale Abbilder der Gebirgslandschaften unserer Erde, die von den Wissenschaftlern in fotorealistische Bilder umgewandelt wurden. So kommen dem Betrachter die dreidimensional wirkenden Berge bestürzend nahe. Anhand dieser einmaligen Bilder und historischer Aufnahmen wird die Geschichte des Alpinismus neu fassbar, eröffnen sich den Alpinisten neue Zugänge. Die Entstehungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Bildbandes ist ebenso spannend wie die Erzählungen der Bergsteiger über die Herausforderungen der Berge und ihr Scheitern.
Info: Stefan Dech/Reinhold Messner/Nils Sparwasser, m4 – Mountains, Die vierte Dimension, Malik, 240 S., 50 Euro

Für Naturliebhaber
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Menschenleere Landschaften erden den deutschen Fotografen Florian Schulz, Einsamkeit lädt ihn dazu ein, in einen Dialog mit der Umgebung zu treten. Dieser Bereitschaft, sich auf die Natur einzulassen und auf die Annehmlichkeiten unserer Zivilisation zu verzichten verdankt der Vater zweier kleiner Söhne einzigartige Aufnahmen von geradezu archaischer Wucht. Doch ohne die Möglichkeit, die Wildnis auch aus der Luft zu fotografieren, würden dem Buch einige fantastische Aufnahmen fehlen. Der eindrucksvolle Schwarm von Teufelsrochen im südlichen Golf von Kalifornien etwa oder Karibuherden in Alaska. Florian Schulz hat Landschaften fotografiert, denen der normale Tourist nie so nahe kommen wird. Und er lädt den Betrachter dazu ein, sich für die Unberührtheit der Natur und der Tierwelt einzusetzen, die durch uns Menschen und unsere Ansprüche bedroht sind. Seine Fotos zeigen, was auf dem Spiel steht.
Info: Florian Schulz. Unterwegs in der Wildnis – Nordamerikas unberührte Westküste, Knesebeck, 240 S., 49,95 Euro

Für Globetrotter

51yur0zryxlDie heißesten Trends, die geheimsten Insider-Tipps, die „must-see“-Regionen: Für Ländersammler und Globetrotter kann das spannend sein. Best in Travel 2017 stellt stellt wieder die Top Ten der Länder vor, die diesmal von Kanada, Kolumbien und Finnland angeführt werden. Bordeaux ist Spitze unter den Top 10 der Städte, auf Platz 2 und 3 stehen Kapstadt und Los Angeles. Und was sollte der Traveller unbedingt gesehen haben? Choquequirao in Peru behauptet sich vor Raanaki in Neuseeland und den Azoren als wichtigste „must-see“-Region dieser Welt. Bei den „Reisezielen, die ihr Geld wert sind“ hat Nepal die Nase vorn, es folgen Namibia, Porto und – Venedig. Dank Übernachtungsmöglichkeiten wie Airbnb und öffentlicher Verkehrsmittel, schreiben die Autoren, könne man auch in der Lagunenstadt günstig unterwegs sein. Und im Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus zählen sie nachhaltig reisen zu den Top 5 Reisetrends.
Info: Lonely Planets Best in Travel 2017, 205 S., 10 Euro

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Dark Mountains: Die dunkle Seite der Berge

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Seit bald 30 Jahren fotografiert Bernd Ritschel die „strahlende Welt der Berge“ und er hat oft genug stundenlang auf den Augenblick gewartet, der die Berge ins rechte Licht setzte. Dann hörte er Pink Floyd und „The Dark Side of the Moon“ und ließ sich davon zu „The Dark Side of the Mountains“ inspirieren, der dunklen Seite der Berge: Gewitter am Gipfel, Nebelschwaden, schwarze Wolkenwände über den Bergkämmen.

Mondlicht ueber dem Grimselsee, Lauteraarhuette, Berner Alpen, Schweiz. ©Bernd RitschelNational Geographic Verlag

Kleine Menschen im Angesicht der Berge

Nie zuvor, schreibt Ritschel im Vorwort zu diesem ganz anderen, faszinierenden, Bildband „Dark Mountains“, sei er so motiviert, so inspiriert gewesen. Es fällt nicht schwer, diese Inspiration nachzuvollziehen, wenn man dieses Buch durchblättert. Diese wolkenverhangenen Berge, diese Gipfel im Blitzlicht, diese windumtosten Felsen haben eine eigene Magie, der sich der Betrachter nur schwer entziehen kann.

Cadinigruppe von Norden, Sextener Dolomiten, Italien.  ©Bernd RitschelNational Geographic Verlag

Das Nebelmeer, das den Pinaculo auf Madeira zu verschlingen droht, die Zacken der Mont-Blanc-Gruppe, die die Wolkendecke zu durchstoßen scheinen, die nachtschwarzen Wälder im Harz, die Baumgeister in Patagonien, die geheimnisvolle Eishöhle am Hochjochferner – „Dark Mountains“ enthält Fotos, die staunen lassen, die der Natur ein Stück Ehrfurcht zurückbringen. Denn dass der Mensch klein ist im Angesicht der Berge, auch das ist eine Lehre aus diesem Buch.

Der Fotograf lässt seine Bilder sprechen

Vom „Netz aus Erinnerungen“, das sich über die Berge spannt, ist im Kapitel „Mensch“ die Rede, von den Songlines der australischen Ureinwohner, die entlang der Lieder durch ihr Land wanderten. Auf einem Foto wandern winzige Menschlein durchs Death Valley in den USA, auf einem anderen steht ein hellerleuchtetes Zelt allein in einer menschenleeren Landschaft.  Der Fotograf lässt in „Dark Mountains“ seine Bilder sprechen und manchmal auch Bergsteigerkollegen wie Reinhard Karl im Kapitel Stein „Je mehr man erlebt hat, desto mehr ist man. Man ist ein Stein geworden, ein Rolling Stone.“ Die fast philosophischen Kapiteltexte steuerte Tom Dauer bei. Man sollte sie nicht überblättern.

Felswände in der Gletscherschlucht, Berner Alpen, Schweiz. ©Bernd RitschelNational Geographic Verlag

Info: Bernd Ritschel. Dark Mountains, mit Texten von Tom Dauer, National Geographic, 225 S., 59,90 Euro, ISBN 978-3866906280

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Alpenwelten: Berge im Licht

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„Wasser, Fels und die Unendlichkeit“ am Matterhorn, eine mauergraue Traumlandschaft in den Karnischen Alpen, Urwelt in der Bergkulisse des Lac des Béraudes: Schon die Eingangsbilder zu dem schwergewichtigen Bildband Alpenwelten zeigen, dass die Gebirge weit mehr sind eine spektakuläre Felslandschaft. Stefan Hefele setzt auch in den großformatigen und großartigen Folgebildern die Alpen gekonnt in Szene, während Autor Eugen E. Hüseler dazu einlädt, über die Entwicklung des Tourismus in den Alpen nachzudenken, über den Mythos Berg und seine Wandlung vom sagenumwobenen Wohnsitz der Götter zum „Playground of Europe“ und über die Eigenheiten der einzelnen Alpenwelten.

Himmlisch: Der Lago del Sorapis in den Dolomiten. Im Hintergrund der Finger Gottes.                                  Foto: Stefan Hefele/Bruckmann

Zitate von Petrarca über Lord Byron, Rousseau, Cezanne und Rilke bis zu Hubert von Goisern und – natürlich – Reinhold Messner lassen ahnen, was die Berge für den Menschen bedeuten. „Am Berg bin ich gern allein,“ schreibt Hüseler. „Die Natur und ich, wir sind da einer Meinung: Weniger sind mehr, und die Massen gehören woanders hin.“ Doch längst schon haben auch die Outdoor-Industrie und die Liftbetreiber die Berge in ihre Dienste gestellt und sorgen gemeinsam mit der Tourismusindustrie dafür, dass die Alpen zum Spiel- und Sportplatz verweltlichen. Mit seinen fantastischen Aufnahmen gibt Fotograf Stefan Hefele den Bergen einen Teil ihres Geheimnisses zurück. Er zeigt die Gipfel im gleißenden Sonnenlicht und von dunklen Wolkenmassen bedroht, im grünen Mantel von Wäldern und Wiesen und als graue Felsmauern, schneebedeckt und als Spiegelbild in Seen, im Eis erstarrt und farbenfroh überm Blütenmeer.  Aber (fast) immer menschenleer.

Dämmerung über dem Falschkogel in den Lechtaler Alpen.                         Foto: Stefan Hefele/Bruckmann

Und während der Betrachter sind in Träumen von einer unberührten Natur zu verlieren droht, holt ihn Hüseler zurück auf den Boden der Tatsachen: Die Alpen, schreibt er, „sind zur Projektionsfläche für die unerfüllten Wünsche eines fremdbestimmten Lebens geworden.“ Wie die Welt, das zeigt dieses grandiose Buch, wandeln sich auch die Berge. „Wie immer schon, seit es die Erde gibt.“ Und manches wandelt sich sogar zum Besseren wie im Parco Nazionale de Val Grande, wo seit der Ernennung zum Schutzgebiet die Natur in einer ausgelaugten Landschaft wieder zu ihrem Recht kommt.
Info: Eugen E. Hüsler/Stefan Hefele. Alpenwelten, Bruckmann, 320 S., 98 Euro

 

 

 

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Ein Bildband feiert den Zauber der Natur

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„Eine wirklich schöne Naturaufnahme muss die Größe der Schöpfung zeigen, und sie muss eine Explosion von Gefühlen auslösen,“ so steht es im Vorwort zu dem außergewöhnlichen Bildband „Natur in Vollendung“. Und diesem Anspruch wollen die vier Naturfotografen Georg Kantioler, Manuel Plaickner, Johannes Wassermann und Hugo Wassermann mit ihren Aufnahmen gerecht werden, die einen „anderen Blick auf Südtirol“ werfen.

Viele Fotos entstanden unter extremen Bedingungen

Auf dem Titelbild lugt ein Hase hinter einer Schneewehe hervor. Ein flüchtiges Porträt wie der balzende Auerhahn im Nebel. Dass diese fantastischen Fotos teilweise unter extremen Bedingungen entstanden sind, muss man nicht nachlesen. Das sieht man beim Betrachten der Dolomitengipfel im Licht von Blitzen oder unter tiefhängenden schwarzen Wolken. Das spürt man regelrecht, schaut man auf Fotos, die nach einer verregneten Sommernacht am See entstanden sind, bei Schneetreiben oder im Mondlicht und erst recht, wenn man sich auf die Tier- und Pflanzenbilder einlässt.

Blick  in die Wunderwelt der Kleintiere

Zum Niederknien schön finden die Naturfotografen die Wunderwelt der Kleintiere, die sich dem Betrachter nur mit dem Makroobjektiv und mit dem richtigen Blickwinkel öffnet. Wer viel Geduld und fotografisches Wissen mitbringt, kann aus einer schier verschwenderischen Fülle von Motiven wählen. Die Beispiele im Buch wirken fast surreal, weil sie Wesen zeigen, die vorwiegend im Verborgenen existieren und durch die Makroaufnahme eine unglaubliche Farbenfülle erreichen. Das gilt auch für die Pflanzenfotos, die das Auge dazu einladen, auf winzigen aber wunderschönen Details zu verweilen.

Die Natur als Künstlerin

Auch bei einigen Aufnahmen von Wildtieren ist das Auge gefordert: Manche Tiere verschmelzen so perfekt mit ihrer Umgebung, dass sie kaum auszumachen sind. Anrührend ist das Foto der schnäbelnden Kolkraben, intim das des Habichts, der sein Gefieder reinigt, fast gespenstisch die Silhouette eines Steinbock-Kitzes im Gegenlicht. Im letzten Kapitel feiern die Fotografen die Natur als Künstlerin, die graphisches Design ebenso beherrscht wie Farbkomposition oder spektakuläre Inszenierungen. Ein Augenschmaus nicht nur für Südtirol-Liebhaber.
Info: Georg Kantioler, Manuel Plaickner, Johannes Wassermann, Hugo Wassermann. Natur in Vollendung – Der andere Blick auf Südtirol, Knesebeck, 175 S., 34,95 Euro

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Weihnachten – ein Fest des Lesens

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Seit Jahren schon wird das Buch tot gesagt. Doch die Buchmesse hat wieder einmal gezeigt: Das gedruckte Buch ist lebendiger denn je. Das Rascheln von Papier beim Umblättern, die Haptik eines schönen Buchs, die großformatigen Bilder eines Bildbands – das gibt es eben nur in gedruckter Form. Wir haben uns auf dem Buchmarkt umgesehen und einige der schönsten Bücher herausgesucht, die zum Lesen und zum  Reisen im Kopf einladen.

Iran: Blick hinter den Vorhang

Stephan Orth hat den Iran als Couchsurfer bereist und sich in das widersprüchliche Land verliebt, so sehr, dass er am liebsten jedem einen Besuch im Iran verordnen würde. Schon, um die eigenen Vorurteile zu überwinden. Dabei kann auch der Bildband „Iran – Tausend und ein Widerspruch“ helfen, in dem Orth zusammen mit den Fotografen Samuel Zuder und Mina Esfandiari zeigt, wie die Iraner den strengen Regeln der Mullahs trotzen, wie sie ihre eigene Geschichte entdecken, wie Frauen sich kleine Freiheiten erkämpfen. Der Blick hinter den Vorhang und in den iranischen Alltag zeigt aber auch, wie stolz die Menschen sind und dass die Drohungen des amerikanischen Präsidenten ein gefährliches Spiel mit dem Feuer sind. Ein Bildband zum Lesen und Schauen.
Info: Stephan Orth, Samuel Zuder, Mina Esfandiari. Iran- Tausend und ein Widerspruch, National Geographic, 192 S., 40 Euro

Berge: Eine Auseinandersetzung

„Deine Idee finde ich gut,“ schrieb Reinhold Messner dem Fotografen Uli Wiesmeier, der den legendären Südtiroler als „Fels in der Brandung“ fotografieren wollte. Messners Zusage war der Startschuss für Wiesmeiers hoch ambitionierter Buchprojekt „Berg…“, eine fotografische Auseinandersetzung mit dem Thema Berg – mit Bergsteigern, Bergbahnen, Bergbauern, Berghütten, Bergstraßen, Bergtourismus bis hin zu Bergtod. Wiesmeier hat das alles eindrucksvoll in Szene gesetzt, die knorrigen Bergbauern und ihre widerspenstigen Jungen, die zarten Gespinste der Bergbahn-Drahtseile, die blau-grünen Augen der Bergseen, die schroffen Gipfel im zersplitterten Eis, die möblierten Berge und die Bettenburgen und die Alpen als Spielplatz, aber auch die Architektur der Berge, die er in den Wolkenkratzern wieder erkennt. Und schließlich die unvergängliche Schönheit der Bergblumen. Stephan König hat zu den großartigen Bildern Texte geschrieben, die das Lesen lohnen. Wer sich in dieses  schöne Buch vertieft, könnte tatsächlich einen neuen Blick auf die Berge gewinnen.
Info: Uli Wiesmeier. Berg…, Knesebeck, 328 S., 75 Euro

Welterbe: Urwälder und Industriedenkmäler

Das Unesco-Welterbe ist ein begehrter Titel, aber auch eine Verpflichtung. Weil Dresden mit dem Bau der Waldschlösschenbrücke dagegen verstieß, verlor das Dresdner Elbtal den Welterbestatus. In dem opulenten Bildband „Welterbe – Deutschlands lebendige Vergangenheit“ ist es deshalb nicht mehr abgebildet. Dafür können sich die Betrachter an brillanten Fotos von Urwäldern, Naturparks, Klöstern und Industriedenkmälern erfreuen, die beweisen, wie reich Deutschland an Natur und Kultur ist, die es zu erhalten gilt. Ob Bamberg, das „fränkische Rom“, die Würzburger Residenz oder das Gartenreich Wörlitz, ob die Speicherstadt in Hamburg, die Zeche Zollverein oder die Fossilienlagerstätte Grube Messel – der Fotograf Günther Bayerl geht bei seinen fulminanten Fotografien bis ins kleinste Detail, Florian Heine steuerte die geschichts- und kulturbewussten Texte bei. Lesen und staunen!

Info: Günther Bayerl, Florian Heine. Welterbe – Deutschlands lebendige Vergangenheit, Frederking & Thaler, 321 S., 95 Euro

Deutschland: Aus fremden Blickwinkeln
Schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Eindrücke von Deutschland sein können. Für Montesquieu sind die Bayern die dümmsten Deutschen. „Die Sachsen haben mehr Geist, aber sie sind die schlechtesten Soldaten,“ schreibt der Baron 1729. Ein anonymer Venezianer dagegen rühmt 1708 die Schönheit der bayerischen Städte wie Augsburg oder Nürnberg, und Thomas Wolfe lässt sich 1927 von den Trink- und Feierfreude der Bayern beim Oktoberfest anstecken, während Simone de Beauvoir 1934 über das „große Theater“ der Passionsspiele staunt und doch schon ahnt, was mit Hitler auf Deutschland und die Welt zukommen würde. Rainer Wieland hat in einer erstaunlichen Fleißarbeit die Berichte von Deutschlandreisenden über einen Zeitraum von 2000 Jahren zusammengetragen, von Feldherren und Philosophen, von Adligen und Wanderpredigern, von Künstlern und Politikern. Natürlich darf Caesar sich über die Germanen auslassen, Mark Twain über den Neckar plaudern und Madame de Stael über Deutschland und die Deutschen philosophieren, darf Hans Christian Andersen von seiner Wanderung in der Sächsischen Schweiz erzählen und Mary Shelley von ihrer Kur in Bad Kissingen. Man blättert durch die schön gestalteten Seiten und wird beim Lesen überrascht von den oft schmerzhaft ehrlichen Eindrücken der Reisenden über dieses seltsame Land, das Deutschland heißt.
Info: Rainer Wieland. Das Buch der Deutschland-Reisen – Von den alten Römern zu den Weltenbummlern unserer Zeit, Propyläen, 510 S., 48 Euro

Afrika: Ein Aufschrei des frühen Mankell
Henning Mankell ist bei uns vor allem als Vater des griesgrämigen Kommissars Wallander bekannt geworden. Doch Mankell, der lange zwischen Schweden und dem afrikanischen Mosambik pendelte, hat auch politisch engagierte Romane über seine Wahlheimat geschrieben. In dem Roman „Der Sandmaler“, erschienen 1974, hat er seine ersten Eindrücke von Afrika in einer Art Bildungsroman verarbeitet. Im Mittelpunkt stehen zwei junge Schweden, die ganz unterschiedlich auf den afrikanischen Alltag reagieren. Der titelgebende Sandmaler ist ein junger Schwarzer, der Bilder in den Sand ritzt und sie mit politischen Botschaften versieht. Diese Sandmalereien schenkt er der jungen Schwedin mit den Worten, dass sie die Bilder leider nicht mitnehmen könne, wie die Touristen es sonst mit allen anderen Dingen machen. Der Roman ist ein Aufschrei gegen Kolonialismus und Unterdrückung – auch gegen den „Touristenimperialismus“.
Info: Henning Mankell. Der Sandmaler, Zsolnay,155 S., 20 Euro

Jugendbuch: Poetisches Roadmovie
„Dein Leben ist ein springender Delfin./Ein kurzer Moment/herrlicher Schönheit und Möglichkeit,/ehe du in die Leere zurückkehrst.“
Der 13-jährige Marty hat dieses Gedicht für seinen Bruder Charlie geschrieben, einen ganz besonderen Bruder. Denn Charlie, der manchmal wirkt als hätte er Matsch in der Birne, hat das Gefühl für das Wesentliche, für das, was das Leben ausmacht. Mark Lowery erzählt in dem hoch emotionalen Jugendroman, den Dr. Uwe-Michael Gutzschhahn mit viel Feingefühl ins Deutsche übertragen hat, von einer Reise nach Cornwall, die die Fantasie beflügelt. Von Kindern, die Erwachsene das Wundern lehren. Von Leben, Liebe und Tod. Vom Abenteuer des Unterwegsseins. Er lässt Marty Gedichte schreiben, die das Herz berühren, und gleich darauf grenzwertige Witze reißen. Chaotisch wie Martys Gefühlswelt ist auch die Reise, und während der Roman immer neue Volten schlägt, stellt man sich beim Lesen vor,  den mutigen kleinen Kerl dahin zu begleiten, wo der springende Delfin sein Leben und das seiner Familie für immer verändert hat.
Info: Mark Lowery. Wie ein springender Delfin, Rowohlt Rotfuchs, 221 S., 14,99 Euro, ab 10

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Wenn Bäume reden könnten

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Spätestens seit Peter Wohllebens Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“ betrachten die meisten die Bäume mit anderen Augen. Wer diese Beziehung noch vertiefen will, kann zu dem Bildband „Das Wissen der Bäume“ greifen und nicht nur grandiose Baum-Porträts betrachten, sondern sich auch intensiv mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen Bäume beschäftigen.

Von Buddha zu Montezuma

Die Fotografen Diane Cook und Len Jenshel sind um die ganze Welt gereist, um sagenhafte Bäume zu porträtieren – vom Bodhi-Baum im indischen Bihar, unter dem Buddha Erleuchtung gefunden hat und der im Lauf der Jahrhunderte mehrmals durch seine Ableger ersetzt werden musste über die gewaltigen Montezuma-Zypresse in Oaxaca/Mexiko, die dem Volk der Zapoteken als Symbol für das Leben gilt und einen Umfang von 42 Metern hat bis zu den Überlebensbäumen im japanischen Nagasaki, die selbst die Verheerungen der amerikanischen Atombombe überstanden haben.

Tragische und fröhliche Geschichten rund um Bäume

Es sind spannende Geschichten, die uralte Bäume erzählen können. Tragische wie der Kindermordbaum in den kambodschanischen Killing Fields, ein Regenbaum, an dessen Stamm die Roten Khmer  die Köpfe von Kindern zerschmetterten. Fröhliche wie die Tanzlinde im bayerischen Peesten, in deren Schatten man an das Schubert-Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ erinnert wird oder der immergrüne Palaverbaum in Naunde/Mosambik, wo Streitigkeiten geregelt und Feste gefeiert werden.

Bäume mit religiösen Wurzeln

Viele Bäume sind mit religiöser Bedeutung aufgeladen. Das gilt nicht nur für den Bodhi-Baum, sondern auch für Shitalas Baum in Varanasi oder die heilige Eberesche in der Nauthusagil-Schlucht in Island. Andere erinnern an berühmte Menschen wie die Ponderosa-Kiefer in San Cristobal/New Mexico, der Baum des Lady-Chatterly-Autors D.H. Lawrence, oder die Walt-Whitman-Bäume im National Military Park in Fredericksburg in Virginia. 190 Seiten laden dazu zu einem Streifzug durch die Länder dieser Welt und ihre Bäume ein und dazu, auch mal innezuhalten und nachzudenken, was uns diese Bäume zu sagen haben.

Der Überlebensbaum von New York

Im Vorwort ruft Verlyn Klingenborg dazu auf, den Bäumen und den Wäldern mit Respekt zu begegnen. So wie dem 9/11-Überlebensbaum. Die chinesische Wildbirne wurde schwer versehrt aus dem Schutt der Twin Towers geborgen und in einer Baumschule gesund gepflegt. Seit 2010 entfaltet sie wieder im Frühjahr ihre Blütenpracht am Rand eines Wasserbeckens am früheren Standort der Türme.
Info: Diane Cook/Len Jenshel. Das Wissen der Bäume, Knesebeck, 190 S., 40 Euro, www.knesebeck-verlag.de 

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Reisebücher für Weihnachten: Lust auf Lesen

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Seit Jahren schon wird das Buch tot gesagt. Doch auch diese Buchmesse hat gezeigt: Das gedruckte Buch lebt und findet auch immer wieder neue Liebhaber. Das Rascheln von Papier beim Umblättern, die Haptik eines schönen Buchs, die großformatigen Bilder eines Bildbands – das gibt es eben nur in gedruckter Form. Ich habe mich auf dem Buchmarkt umgesehen und einige der schönsten Reisebücher herausgesucht, die dazu einladen, sich aus dem Alltag weg zu träumen.

Heimatgefühle

Woran denkt man beim Begriff Heimat, der ja lange Jahre in Deutschland eher verpönt war? An Menschen, die einen geprägt haben? Nora Krug, in Deutschland aufgewachsen, mit einem amerikanischen Juden verheiratet und in New York lebend, hat sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt. Herausgekommen ist ein sensationell schönes und nachdenklich stimmendes „deutsches Familienalbum“, in dem die eigene Familiengeschichte auf die jüngere deutsche Geschichte trifft – mit alten Bildern, Postkarten, Briefen, mit Zeichnungen und amtlichen Schreiben. Aus der Ferne betreibt Nora Krug ihre eigene Vergangenheitsbewältigung und setzt sich damit auseinander, was „typisch deutsch“ ist – und am Ende gelingt ihr so etwas wie eine Familienzusammenführung: Heimat, Penguin, 288 S., 28 Euro

Abenteuerlust

Draußen sein, sich austoben, Abenteuer erleben: Für viele Menschen, die beruflich unter Druck stehen, ist das ein Lebenstraum. Wer ihn verwirklichen will, findet in „Lonely Planets Abenteuer Atlas“ Tipps zum Wandern, Klettern, Radeln, Paddeln und Schnorcheln in 150 Ländern weltweit. Stars der Outdoor-Szene verraten die besten Orte, Adrenalinkick garantiert. Es muss ja nicht gerade Afghanistan sein, auch Albanien lockt mit Abenteuer. Wichtig ist: Raus aus der Komfortzone, rein in die Wildnis. Das geht übrigens auch in Germany/Deutschland, z.B. beim Skifahren am Dammkar bei Mittenwald. Zwischendurch erfährt der unerfahrene Leser auch, was sich hinter so abenteuerlichen Begriffen wie Rogaining (Orientierungslauf) oder Coasteering (Mischung aus Klettern, Springen und Freiwasserschwimmen) verbirgt: Lonely Planets Abenteuer Atlas, 36 S., 34,90 Euro

Reiseträume

Jeder Mensch hat Träume und Sehnsüchte. Manche bleiben ewig unerfüllt, andere lassen sich verwirklichen. Reisen zum Beispiel. Das Gute: Trotz Massentourismus gibt es sie noch, die versteckten Kleinode. Und das auch in Europa, beispielsweise in Norwegens Nationalparks, wo sich Luchse und Moschusochsen Gute Nacht sagen oder im Müllerthal in Luxemburg rund um Echternach. Auf der griechischen Insel Paros mit den weißen Kykladendörfern oder auf den Picos de Europa, einer Herausforderung für Kletterer. Und dann die Welt: Die Kirchen von Lalibela in Äthiopien, der Bryce Canyon im amerikanischen Utah, das noch fast unentdeckte Suriname in Südamerika, das legendäre Malakka in Malaysia, das Königreich Tonga. 100 Traumreisen weltweit verspricht Herausgeber Jochen Müssig – auch wenn nicht alle wirklich noch Geheimtipps sind: Secret Places, Bruckmann, 320 S., 39.95 Euro

Deutschstunde

Deutschland ist ein kleines Land verglichen mit China oder Russland. In Europa allerdings ist Deutschland mit seinen fast 83 Millionen Einwohnern ein großes Land. Doch vielen Deutschen mangelt es an Wissen über ihr eigenes Land. Ihnen kann geholfen werden. „Deutschland, Alles was du wissen willst“ wendet sich zwar in erster Linie an Kinder ab acht Jahren, hält aber auch für Erwachsene interessante Informationen bereit, zum Beispiel über das Artensterben, die Migration, das Grundgesetz. Und wer kennt schon alle Bundesländer und ihre Eigenheiten? Oder die unterschiedlichen Dialekte? Auch Kunst und Geschichte werden kurz und verständlich erklärt: Deutschland – Alles, was du wissen willst, Carlsen, 18 Euro

Fernweh

Mit einem Leben nach der Uhr können Mario und Ramona Goldstein wenig anfangen. Mario hat schon vor Jahren sein altes Leben über Bord geworfen, Ramona tat es ihm gleich. „Sehnsucht Wildnis“ heißt ihr Buch – und ihr Antrieb. Diesmal führt die Sehnsucht das Paar in einem ausgedienten Wasserwerfer nach Kanada und Alaska. Und dabei nehmen Mario und Ramona die Leser mit – mit ausdrucksstarken Fotos und ehrlichen Texten, Rendezvous mit Bären inklusive. Beeindruckend auch die Menschen, denen die beiden begegnen: Der einsame Tramper, der alte Hippie, der Deutsche in Dawson, der alte Rebell am Yukon – allesamt Aussteiger. Im zweiten Teil des Buches geht es per Floß (mit Hütte) auf den Yukon – zu dritt. Da bleiben auch Krisen nicht aus, die Mario nicht verschweigt. Am Ende weiß er: „Angekommen zu sein am Ziel seiner Träume bedeutet in Folge Stillstand.“ Nichts für ihn: „Weiterziehen – das ist mein Leben“.  Und womöglich entstehen dabei neue Reisebücher: Mario & Ramono Goldstein. Sehnsucht Wildnis – Abenteuer in Kanada und Alaska, Knesebeck, 240 S., 35 Euro

 

Spurensuche

Mit „Nostalgia“ hat Sven Fennema der Schönheit des Verfalls in Italiens Norden gehuldigt. Mit „Melancholia“ nimmt er die Betrachter mit in Italiens Süden, um ihnen den „Zauber vergessener Welten“ vor Augen zu führen: verlassene Fabriken, vergessene Friedhöfe, verfallene Palazzi, zerstörte Dörfer, leere Kirchen. Petra Reski hat die wunderbaren Texte zu dem opulenten Bildband geschrieben, der nicht nur im Friedhofskapitel ein eindrucksvolles Memento Mori ist, eine Erinnerung an die Vergänglichkeit. Fennema fotografierte bröckelnde Fresken, von Efeu überwucherte Säulen, zerschlissene Brokatvorhänge, grinsende Mumien, verwitterte Altäre und abgestürzte Kronleuchter. Man blättert durch den Prachtband, bewundert die morbide Schönheit und spürt tatsächlich eine leise Melancholie: Sven Fennema. Melancholia – Zauber vergessener Welten, Frederking & Thaler, 320 S., 98 Euro 

Sammlerglück

Sammler sind eine besondere Gattung von Menschen. Björn Berge erobert sich als Sammler „die Erde und das Leben“. Sein „Atlas der verschwundenen Länder“ gründet sich auf seine Briefmarkensammlung, und anhand von 50 dieser kleinen Kunstwerke erzählt er spannend und kenntnisreich von Macht und Willkür, von Sklavenkolonien wie Dänisch-Westindien oder Van Diemen‘s Land. Vom Rajputen-Staat Alwar und einem Massaker an der muslimischen Bevölkerung. Vom Sommer der Selbstständigkeit in Allenstein oder von der britischen Exklave Mafeking im Burenstaat Südafrika. Kaum zu glauben, was sich alles aus einer Briefmarke herauslesen lässt. Björn Berge ist überzeugt: „Nichts dokumentiert eine funktionierende Gesellschaft besser als eigene Briefmarken“. Sogar Sabotage lässt sich damit bewerkstelligen, wie das Beispiel der Kanalinseln zeigt. Bis 1975 reichen die Geschichten. Wie aber wird es weitergehen mit Briefmarken in Zeiten von Mails und Whatsapp? Björn Berge. Atlas der verschwundenen Länder, dtv,  240 S., 26 Euro

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Insekten, Eier und tierische Freunde

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Bald ist Ostern.  Viel zu lang schon  sitzen die Kinder zu Hause. Die Größeren machen Online-Unterricht und sind zumindest einen Teil des Tages damit beschäftigt. Aber die Kleineren? Immer nur spielen wird auch auf die Dauer langweilig, zumal die Freunde fehlen. Ja gut,im Fernsehen läuft die Sendung mit der Maus. Eine schöne Sache. Aber auch die Eltern können zusammen mit ihren Kids so manche Entdeckung machen. Beim Lesen zum Beispiel.

Lust auf Ostern?
Die Bilder sind aus dem Buch „Eier – eine runde
Sache“

 

 

Hier ein paar Tipps für Osterlektüre.

Bienen, Ameisen & Co

Draußen blühen die ersten Obstbäume, und schon beginnt es zu schwirren, zu summen und zu flattern. Bienen sind schon unterwegs, die ersten Schmetterlinge, Käfer, Raupen. Wer genau hinschaut, entdeckt eine faszinierende Welt. Und genau dazu lädt das Kindersachbuch „Insekten – Wissen und allerlei Drumherum“ (Carlsen, 76 S., 16 Euro) ein. Bärbel Oftring und Jochen Windecker erklären in dem schön illustrierten Buch nicht nur, wie wichtig und nützlich Insekten sein können, sie zeigen auch, wo die unterschiedlichen Tierchen wohnen, wie sie tarnen und täuschen oder welche Geräusche sie machen. Sie locken auch mit Insektenrekorden und Insektenpoesie. Und sie zeigen, was man alles für die nützlichen Tierchen tun kann. Genau das Richtige also für lange Tage zu Hause!

Alles über Eier

Schon bald ist Ostern. Aber in Corona-Zeiten wird ein gemeinsames Ostereiersuchen mit Oma und Opa nicht möglich sein. Dafür können Eltern mit ihren Kindern jede Menge über Eier erfahren – in dem großformatigen Kindersachbuch „Eier – eine runde Sache“ (Knesebeck,96 S., 24 Euro). Asia Gwis und Eliza Piotrowska erzählen Kurioses von Kolibri bis Kolumbus. Da können auch die Eltern noch viel Interessantes erfahren – über die unterschiedlichsten Vogeleier, aber auch über Frosch- und Ameiseneier. Über Eier als Hausmittel (z.B. fein gemahlene Schalen als Scheuermittel oder Vogelfutter) und Eierspeisen. Über Eier in der Architektur, in der Kunst und der Literatur, ja sogar im Weltraum. Und natürlich auch über Ostereier. Ein wunderschön illustriertes Sachbuch mit vielen überraschenden An- und Einsichten. Und Eierrollen oder auch Eiertitschen ist auch in der Familie ein lustiger Zeitvertreib an Ostern.

Reimspaß zum Lesen und Lachen

Der Titel klingt schon lustig: „Sieben kecke Schnirkelschnecken“ (Arena, 92 S., 14 Euro) heißt das von SaBine Büchner hinreißend illustrierte Buch mit Kindergedichten, das Sibylle Sailer herausgegeben hat. In acht Kapiteln kann man hier gemeinsam durch eine gereimte Welt reisen, in der es blaue Hunde gibt, halbe Doppelschweine und denkende Mäuse. Laut gelesen – am besten gemeinsam – entwickeln die Reime ihren ganzen Charme. Hier eine Kostprobe für Reise-Liebhaber von Hans Janisch:

 

 

Die Reise
Mit seinem grünen Jaguar
wollte ein Frosch nach Afrika.
Doch mitten in Froschau
stand eine wundergrüne Frau.
Die wollte nach Berlin.
Da fuhr er dann auch hin.

NEINhorn und WASbär

Eigentlich will es nirgends hin, das kleine Einhorn, nur irgendwie weg. Weg von der Familie, die es verwöhnt und die tollsten Vorschläge für Freizeitvergnügen macht. „Nein“, sagt das kleine Einhorn zu allem. Und macht sich als NEINhorn auf den Weg ins Unbekannte. Da trifft es den WASbär und den NahUND. Zusammen befreien sie nach langen Diskussionen die KönigsDOCHter aus dem Turm und seither „hängen das NEINhorn, der NahUND, der WASbär und die KönigsDOCHter immer miteinander rum und sind zusammen bockig“, erzählt Marc-Uwe Kling (Ja, der, von dem die Känguruh-Chroniken stammen) in dem von Astrid Henn supercool gestalteten Bilderbuch (Das NEINhorn, Carlsen, 48 S., 13 Euro). Ganz zum Schluss gibt‘s übrigens noch jede Menge anderer kurioser Tiere wie die Warummel oder das Drohmedar. Ein Heidenspaß für Groß und Klein.

Der Beitrag Insekten, Eier und tierische Freunde erschien zuerst auf Lilos Reisen.


Weihnachtliche Reisen im Kopf

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Echte Reisen werden wohl noch länger ein Wunschtraum bleiben. Es sieht nicht so aus, als würde sich Corona pünktlich zum Weihnachtsfest zurückziehen. Das Virus ist anhänglich, es wird uns auch im Neuen Jahr nicht loslassen. Aber vom Reisen träumen dürfen wir wenigstens. Und vielleicht lassen sich ja sogar kleine Trips verwirklichen. Wer weiß. Doch mit diesen Weihnachtsbüchern kann man auch jetzt Reisen im Kopf machen, dem tristen Corona-Alltag in ferne oder sogar in Fantasy-Welten entfliehen. Hier sind ein paar Tipps für außergewöhnliche weihnachtliche Buchgeschenke:

Für Fantasten

Die reale Welt ist grau und trüb, der Alltag langweilig? Wie schön, wenn man da mit einem Buch in der Hand in fantastische Welten reisen kann. Den kleinen Prinzen besuchen, per Anhalter durch die Galaxis reisen, Station bei den Mumins machen, die Nebelberge von Mittelerde erkunden oder in 1001 Nacht in einen märchenhaften Orient eintauchen: „Wonderlands“ heißt das reich illustrierte Zauberbuch, das solche fantastischen Reisen möglich macht.
Aber Vorsicht, es geht nicht immer friedlich zu: Bei Dante warten Höllen- und Fegefeuer auf die Sünder, Kafkas Schloss entpuppt sich als seelenlose, kalte Welt und in Lovecrafts „Cthulhu-Mythos“ entfaltet sich ein ganzes Alptraum-Universum.
„Literatur ist wie ein Zaubertrank“ heißt es im Klappentext. Dieses Buch mit seinen 100 Porträts ist ein wahrer Zaubertrank, der durch 3000 Jahre Fantasiewelten führt – vom Gilgamesch-Epos bis zu Harry Potter, von der Edda bis zum Wolkenatlas. Fantastisch!
Info: Laura Miller (Hrsg). Wonderlands, wbgTheiss, 310 S., 28 Euro

Für Sternengucker

Für die Menschen früherer Zeiten war der Sternenhimmel ein großes Versprechen. Die „himmlischen Sphären“ waren voller Geheimnisse, die ihnen erst durch die moderne Astrophysik entrissen wurden.
Wie es dazu kam und was unsere Altvorderen am Himmel zu finden glaubten, erzählt Edward Brooke-Hitching in dem schön aufgemachten „Atlas des Himmels“. Die ebenso informative wie unterhaltsame Reise beginnt bei den prähistorischen Sternbildern und führt über die ägyptische Astronomie und den Kosmos des Ptolemäus zur islamischen Astronomie und weiter nach Europa, wo das christliche Weltbild lange auch die Sicht auf den Himmel beherrscht.
Kein Wunder, dass Kopernikus, Giordano Bruno oder Galileo Galilei als Ketzer verfolgt, ja verbrannt wurden, nachdem sie das bis dahin geltende geozentrische Weltbild auf den Kopf gestellt hatten. Doch trotz aller Forschungserfolge schossen auch noch im 19. Jahrhundert Gerüchte über Mondmenschen und Fabelwesen auf anderen Sternen ins Kraut.
Inzwischen sind zwölf Männer auf dem Mond herumspaziert, planen Unternehmer bereits touristische Reisen ins All. Dieses Buch kann mehr: Lesend kann man nicht nur zu den Sternen reisen, sondern auch zurück in die Vergangenheit der Astronomie.
Himmlisch!
Info: Edward Brooke-Hitching. Der Atlas des Himmels, Knesebeck, 255 S., 35 Euro

Für Träumer

Anderswelten muss man nicht auf dem Mond oder in Märchen suchen. Auch in unserer Welt gibt es noch magische Orte, die von einer anderen Wirklichkeit erzählen. Martin Ruepp und Astrid Amico führen die Leser in ihrem Buch „Mystische Orte in Südtirol“ zu Kultorten und Heilquellen, zu Wallburgen und Wallfahrtskirchen, zu Orten also, die – so die Autoren – „die Seele berühren“.
Menhire und Felszeichnungen, Steinkreise und Fruchtbarkeitsrutschen werden als Zeugnisse früherer Kult- und Kraftplätze präsentiert. Die Autoren stellen aber nicht nur solche Orte vor, auf denen heute vielfach Kapellen und Kirchen thronen, sie erinnern auch an Sagen und Märchen, die von einer Zauberwelt und verwunschenen Wäldern künden, wo Hexen und Feen, Zwerge und Drachen zu Hause waren – auch die sagenumwobenen Saligen, die Hüterinnen der Natur.
Wer selbst die Magie der stimmungsvoll in Szene gesetzten Orte erleben will, findet in dem Buch auch Kurzbeschreibungen möglicher Wanderungen. Am Ende noch ein Blick über die Provinzgrenze ins Trentino und auf San Romedio, einer Wallfahrtskirche, die aus fünf übereinander gestapelten Kapellen aus unterschiedlichen Epochen besteht und auf einem Felssporn thront.
Traumhaft!
Info: Martin Ruepp/Astrid Amico. Mystische Orte in Südtirol, Raetia, 367 S., 29,90 Euro

Für Realisten

Im „Zeit-Magazin“ hat die Karte über Besonderheiten oder Kurioses in Deutschland einen festen Platz. Der „Atlas für Neugierige“ weitet das Konzept auf die Welt aus. Autor Ian Wright kam über seine Website „Brillant Maps“ auf die Idee dieses Buches.
Im Vorwort erzählt er von seiner Liebe zu Karten und seiner Vorliebe für Überraschendes und Interessantes. So machen die Karten „Reisezeiten ab London im Jahr 1914“ und „Reisezeiten ab London im Jahr 2016“ seiner Meinung nach „auf geradezu fantastische Weise“ deutlich, „wie das Flugzeug unsere Fähigkeit verändert hat, in andere Teile der Welt zu gelangen und somit unseren Horizont zu erweitern“.
Auf 210 Seiten kann man sich über so unterschiedliche Fakten wie die Durchschnittsgröße der Männer weltweit, die Geburtsorte religiöser Anführer oder Länder ohne McDonald‘s-Filiale informieren. Man kann nachschauen, welche Länder in Nordkorea Botschaften haben, wo die sieben Weltwunder der Antike zu verorten wären und wer wo die Geschenke an Weihnachten bringt. Auf einen Blick sieht man die Länderflaggen weltweit und die Länder mit den meisten „Miss World“-Gewinnerinnen.
Kurios!
Info: Ian Wright. Der Atlas für Neugierige, Blanvalet, 240 S., 24 Euro

Für Schneeprinzessinnen

Ein Kinderbuch von Reinhold Messner! Da müssen natürlich die Berge eine wichtige Rolle spielen! Layla – „auf dem Berggipfel“ – heißt das kleine Mädchen, das diese Geschichte erzählt.
Mit seinem Papa, der mit dem weltberühmten Bergsteiger nicht nur die ungestüme Haarpracht gemeinsam hat, sondern auch die Leidenschaft für die höchsten Gipfel der Welt, reist es ins Reich des Schneekönigs. Dort lernt Layla eine andere Welt kennen, eine Welt ohne Luxus und Rundumversorgung, eine Welt der Stille.
Als die Kleine einmal nicht weiter will, weil ihr die Anstrengung in den Bergen zu viel wird, sagt der Papa: „Layla, in das Reich des Schneekönigs geht man entweder ganz hinein oder man bleibt gleich draußen.“ Layla kann die Magie der Berge spüren, der ihr Papa verfallen ist. Sie wird eine andere sein, wenn sie in ihr altes Leben zurückkehrt.
Er habe versucht, die Aufmerksamkeit der Kinder auf die Möglichkeit zu lenken, „friedvoll und mit Freude in einer anderen Welt zu leben“, sagte Reinhold Messner über sein Kinderbuch, das auch dabei helfen soll, Respekt vor der Natur zu entwickeln: „Der Verzicht, nicht der Konsum, ist der Schlüssel zum Glück.“ In Szene gesetzt hat das Ganze der Trentiner Davide Panizza.
Magisch!
Info: Reinhold Messner. Layla im Reich des Schneekönigs, Bergwelten, 16 Euro

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Pandemie-Realität und Fabelwelten

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Die Welt ist unsicher geworden.  Wer hätte das gedacht, dass uns Corona auch dieses Jahr noch an Weihnachten beschäftigen würde? Zwar sind Reisen inzwischen wieder möglich, aber die Inzidenzzahlen sind hoch wie nie.  Und die neue Variante Omikron bringt neue Probleme. Da vergeht so manchem die Lust aufs Fliegen oder auf eine lange Bahnfahrt. Es sieht ganz so aus, als würde uns dieses anhängliche Virus auch 2022 noch begleiten. Wie gut, dass wir wenigstens vom Reisen träumen können. Hier sind ein paar Bücher, die uns dabei helfen können, dem wenig schönen Corona-Alltag zu entfliehen oder aber auch sich mit ihm auseinander zu setzen. Wunderbar geeignet auch als Weihnachtsgeschenke.

Kurvenreif in Südtirol. Bild: Stefan Bogner/Delius Klasing

In der Bergwelt

Dieses Buch ist buchstäblich ein schwerer Brocken. „Mountain Roads“ heißt der fast 500 Seiten dicke großformatige Bildband aus dem Delius Klasing Verlag. Ein absoluter Prachtband mit fantastischen Luftaufnahmen von den Traumstraßen dieser Welt. Fotograf Stefan Bogner hat für seine Alpenlandschaft in Braun-, Oliv- und Sepiatönen keine Mühen gescheut, wie Jan Karl Baedecker in seinem bemerkenswerten Vorwort schreibt. Seit zehn Jahren schon bringt Bogner mit großem fotografischen Können nicht nur passionierten Kurvenfans die schönsten Pässe, Kehren und Serpentinen nahe. Mit diesem Bildband legt er eine monumentale Werkschau vor: Die schmalen Linien der Bergstraßen wirken auf den Fotografien fast hypnotisch und ziehen den Blick hinein in die unterschiedlichsten Berglandschaften. Dies ist kein Bildband zum schnellen Durchblättern, dafür ist das sechs Kilo schwere Buch auch zu teuer. Diese Fotos muss man auf sich wirken lassen, muss sich hinein versetzen in jedes einzelne, in jede Kurve. Ein Traum.

Ein Arbeiter desinfiziert die unterirdische Salz Kathedrale von Zipaquira nördlich von Bogota. Bild: Agence France Press/Knesebeck Verlag

In der Welt der Pandemie

Noch sind wir mitten drin in der Pandemie. Aber irgendwann ist auch sie – hoffentlich vorbei. Dann zeigt uns diese „Chronik eines Weltgeschehens“, wie die Corona-Zeit unsere Welt verändert hat. „Von China bis ins italienische Städtchen Codogno, von Neu-Delhi bis Manaus im Herzen des Amazonasgebiets haben sich Unsicherheit und Angst ausgebreitet sowie das Gefühl, vor dem Nichts zu stehen,“ schreibt Herausgeberin Marielle Eudes in der Einleitung zu dem bemerkenswerten Bildband „Pandemie“. Viele der Fotografien wirken fast apokalyptisch wie der menschenleere Times Square, der Reiter in weißer Schutzkleidung im chinesischen Winter, der Blick aufs homeoffice durch viele Fenster eines Hauses, die blauen Kreuze auf dem Friedhof in Manaus, maskierte Massen, Intensivstationen. Alle Fotos werden von ausführlichen Beschreibungen begleitet. Dazwischen gibt es Einsichten von Zeitgenossen, darunter auch so prominente wie Isabel Allende, Antonio Guterres oder Michel Houellebecq, der wenig optimistisch ist: „Wir werden nach dem Lockdown nicht in einer neuen Welt aufwachen; es wird dieselbe sein, nur ein bisschen schlimmer.“ Reichlich Stoff zum Nachdenken.

Boffin’s Bakery in Oxford 1922 hat Tolkien zum Hobbit-Namen Boffin inspiriert. 
Bild:  Shutterstock/Historical Collection 144

In Tolkiens Welt

Das Auenland kennen alle Tolkien-Fans genauso wie Mordor oder Bruchtal. Doch wer weiß schon, welche echten Landschaften den Vater der Hobbits und Schöpfer des „Herrn der Ringe“ zu seinen fabelhaften Welten inspiriert haben? John Garth versucht in seinem schön illustrierten Buch „Die Erfindung von Mittelerde“ herauszufinden, wo sich der Dichter Anregungen holte. Auf seiner Spurensuche wurde er in Tolkiens England ebenso fündig wie im mythischen Norden, in Amerika wie in Südafrika aber auch in der keltischen Sagenwelt, bei Homer und Cicero, alten Reiseberichten und Gemälden. „Die Alpen waren eine anhaltende Offenbarung“ schreibt er etwa und erzählt von der Schweiz-Reise des Schriftstellers. Es waren wohl echte Landschaften, die Tolkien in seine fabelhaften Welten verwandelte. Mit vielen Zitaten, Buchauszügen und reichen Illustrationen ist dieses Buch ein Füllhorn für alle, die den Herrn der Ringe oder den Kleinen Hobbit lieben. Nebenher lernen sie eine weitgehend unbekannte Seite Tolkiens kennen – die des Umweltschützers.

Der Hatschepsut-Tempel erinnert an eine der Frauen, die Geschichte schrieben. Bild: Lonely Planet

In Frauen-Welten

Frida Kahlo, Hildegard von Bingen, Sophie Scholl, Sappho, Zaya Hadid, Josephine Baker, Indira Gandhi, Marie Curie, Björk, Greta Thunberg – allesamt Frauen, die in ihrem Bereich die Welt ein Stückchen weit verändert haben. In der Geschichte freilich wurden Frauen oft vernachlässigt, auch in der Wissenschaft, ja sogar in der Kunst. Höchste Zeit also für ein Buch über Frauen. Mit „In Her Footsteps“ lädt Lonely Planet zu „Reisen zu außergewöhnlichen Frauen“ ein. Es sind nicht nur weltbekannte Künstlerinnen, Politikerinnen oder Wissenschaftlerinnen, zu denen das Buch führt, auch weitgehend unbekannte Aktivistinnen und Abenteuerinnen haben hier Platz gefunden. Frauen aus allen Gesellschaftsschichten, allen Epochen und allen Regionen. Auch zehn „queere Pionierinnen“ werden vorgestellt, die aus der rigiden Geschlechterordnung ausgebrochen sind. Ein Buch mit vielen Anregungen zum Blättern, Lesen und zum Reisen.

Einsame Spuren im Schnee sind der Traum jedes Tourengehers.  Bild: Flo Schleimpflug

In der Winterwelt

Vom Geräusch des frischen Schnees, der unter Fellen knirscht schwärmt Flo Schleimpflug im Vorwort zu dem einladend aufgemachten Touren-Ratgeber „Dem Genuss auf der Spur“. In den Österreichischen Alpen hat er sich auf die Suche nach gutem Schnee, tollen Touren und Genussmomenten gemacht – und das alles gleich 50 Mal gefunden. Klassiker für Anfänger sind dabei und Geheimtipps für Könner. Touren, die man sich erarbeiten muss und solche mit moderatem Anstieg. Genussvoll sind sie alle, vorausgesetzt, sie sind richtig geplant und die Ausrüstung passt. Flo Schleimpflug liefert dazu jede Menge praktische Tipps. Die ausführlichen Tourenbeschreibungen – jede mit genauem Profil – und die Fotos von einsamen Schneelandschaften machen richtig Lust auf Winter. Und auf Abstand achten muss man bei den meisten dieser Touren auch nicht.

Bücher-Welten

Stefan Bogner/Jan Karl Baedecker, Mountain Roads, Delius Klasing, limitierte und nummerierte Ausgabe im Schuber, 492 S., 259 Euro

Marielle Eudes. Pandemie, Knesebeck, 432 S., 50 Euro

John Garth, Die Erfindung von Mittelerde, wbgTheiss, 208 S., 32 Euro

In her Footsteps – Reisen zu außergewöhnlichen Frauen. Lonely Planet, 288 S., 22,90 Euro

Flo Schleimpflug. Dem Genuss auf der Spur, BergWelten, 272 S., 28 Euro,

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